Was Sie bei den einzelnen Terminen erwartet

Der erste Kontakt

CMD-Patienten sind oft mit den Nerven am Ende. Wir wissen das und unsere Praxis ist darauf eingestellt. Dennoch, beachten Sie bitte, dass eine Fachkraft, die Sie in einem 30-minütigem Gespräch am Telefon binden, während dieser Zeit nicht für die Betreuung anwesender Patienten zur Verfügung steht. Wir empfehlen daher, sich vor dem ersten Telefonkontakt kurz zu sammeln und die wesentlichen Fakten zu notieren. Dazu gehören die drei wichtigsten Beschwerden, wie lange sie schon bestehen, wie sie entstanden sind und was Sie diesbezüglich bereits unternommen haben. Unsere Fachkraft wird dann entscheiden, ob eine Rücksprache mit dem Chef erforderlich ist, oder ein erster Termin direkt vergeben werden kann.


Der erste Besuch

Für Ihren ersten Besuch kommen drei Varianten infrage:

  • Eine Konsultation, bestehend aus einem Gespräch und vielleicht ein paar kurzen Untersuchungen mit dem Ziel, Ihnen eine Empfehlung zu geben.
  • Eine abgekürzte Funktionsuntersuchung. Hier werden nur Untersuchungen und Tests durchgeführt, die bei der Entscheidung hilfreich sind, ob eine Störung im Biss für Ihre Probleme verantwortlich ist. Eine beliebte Variante bei Kassenpatienten, die uns von Kollegen überwiesen werden und aus eigener Tasche zahlen müssen.
  • Die neuromuskuläre Funktionsuntersuchung. Hierfür müssen Sie mindestens 2 Stunden Zeit mitbringen, denn sie beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der das Wesen Ihrer Beschwerden genau erfasst wird und mögliche Umstände erkundet werden, die dazu geführt haben. Es folgt eine photometrische Vermessung der Kiefer-, Kopf- und Körperhaltung zur späteren Analyse am Computer, sowie eine entsprechende visuelle Befundaufnahme. Als Nächstes werden Ihre Kopf- und Nackenmuskeln sorgfältig untersucht und auch myofasziale Triggerpunkte, Verhärtungen und Verspannungen abgetastet. Danach kommt die Untersuchung Ihrer Kiefergelenke, auch mithilfe der berührungslosen Aufzeichnung und Analyse Ihrer eigenen Kieferbewegungen samt Erfassung von Bewegungseinschränkungen, Blockaden und Missempfindungen. Schließlich erfolgt noch die intraorale Untersuchung auf Zeichen der neuromuskulären Dysfunktion, Verschiebungen in den Zahnreihen, der Zungenfunktion etc. Bei Patienten mit längeren Anreisewegen erfolgen meist im Anschluss bestimmte Tests, z. B. die Entspannung einzelner Muskelpartien mit TENS oder anderen Methoden. Aus den Befunden ergeben sich u. U. weitere Parameter, die in unserer Praxis untersucht werden sollten (z. B. die elektromyographische Untersuchung der Muskelfunktion), oder auch bei anderen Fachtherapeuten. 
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Was sollten Sie zu Ihrem ersten Besuch mitbringen?

  1. Gipsmodelle Ihrer Zähne, soweit vorhanden. Sowohl alte Modelle, die den Zustand früher zeigen, als es Ihnen noch gut ging, als auch aktuelle Modelle sind interessant. Lassen Sie sich ggf. solche Modelle bitte von Ihrem Zahnarzt aushändigen.
  2. Aktuelle Röntgenaufnahmen, vor allem der Zähne, des Schädels und der Halswirbelsäule, soweit vorhanden. Ebenso Kernspinaufnahmen.
  3. Relevante Befunde anderer Fachärzte.
  4. Unseren sorgfältig ausgefüllten Anamnesebogen. Diesen senden wir Ihnen zu – nehmen Sie sich bitte die Zeit, um ihn in Ruhe auszufüllen! Erfolgt dies hastig direkt vor der Untersuchung, so gehen wahrscheinlich wichtige Informationen verloren!

Zur Photometrie:

Für die photometrische Vermessung werden bestimmte Referenzpunkte, z. B. am Oberrand des Brustbeins und am Becken getastet und mit kleinen Klebepunkten sichtbar markiert. Sie brauchen sich hierfür nicht zu entkleiden, sollten aber eng anliegende Kleidung oder Sportunterwäsche tragen. Die Klebepunkte würden auf wallenden Kleidern nicht auf der anatomischen Referenz liegenbleiben, was zu Fehlern bei der Auswertung führen würde.


Der zweite Besuch

Für den zweiten Besuch existieren mehrere Möglichkeiten:

  • Kurze Konsultation: Besprechen von Erfahrungen mit Tests zu Hause oder Befunden von anderen Fachtherapeuten.
  • Abdrucknahme für die Erstellung aktueller Modelle
  • Abdrucknahme, Muskelentspannung, myozentrische Bissregistrierung, Herstellung einer elastischen Schiene, Eingliederung
  • Kombi-Termin mit Physiotherapie: Abdrucknahme, Physiotherapie, während dessen Vorbereitung eines harten Schienengerüsts im Praxislabor, Muskelentspannung, myozentrische Bissregistrierung, Fertigstellung der Schiene, Eingliederung.

Patienten mit weiter Anreise wählen meist Varianten, bei denen möglichst viel bei einem Besuch erledigt wird, während Patienten aus dem Umland den Ablauf oft lieber in kleinere Einzelschritte aufteilen.


Eingliederung einer Schiene

Nicht auf jede Funktionsuntersuchung folgt automatisch eine Schiene. Nur wenn die Untersuchung zusammen mit diversen Tests ergeben hat, dass über eine temporäre Veränderung in Ihrem Biss die Behandlung Ihrer Beschwerden möglich bzw. wahrscheinlich erfolgreich ist, werden wir die Eingliederung eines solchen Bissbehelfs empfehlen.

Zunächst ähnelt dieser Termin dem der myozentrischen Bissregistrierung, denn es erfolgt wieder eine Physiotherapie (falls erforderlich) und eine Therapie zur Entspannung der Kaumuskulatur. Zunächst wird sichergestellt, dass Ihre neue Schiene gut auf dem Trägerkiefer sitzt und nicht an Ihren Zähnen spannt. Oft erfolgt daraufhin eine berührungslose Bewegungsaufzeichnung, mit der das entspannte Bewegungsmuster für Ihren Unterkiefer ermittelt wird. Es soll am Ende ohne Vorkontakte und Abgleiten in einer stabilen Verzahnung auf der Schiene münden, bei der die Seitenzähne gleich viel Kaudruck tragen. Manchmal legen wir auch Wert auf Schneidezahnkontakte, sehen jedoch meist darin keine Priorität. 

Um dieses zu erreichen, wird vielleicht eine sogenannte „Remontage“ durchgeführt, für die ein Bissregistrat auf Ihrer Schiene erstellt wird, in dem die Stellung der Zähne im Gegenkiefer zur Kaufläche der Schiene abgebildet wird. Im Artikulator, der ohne Abweichungen immer wieder gleich schließt, wird dann die Okklsuion auf der Schiene angepasst.

Die Endkontrolle besteht meist aus einem Biss in ein weiches Silikon, an dem wir genau sehen können, welche Konturen Ihrer Zähne wo mit Ihrer Schiene kontaktieren. Der Biss auf Ihrer Schiene sollte so ausgestaltet sein, dass Sie gerne hineinbeißen und sich dort stabil und sicher aufgehoben fühlen!


Antworten auf häufige Fragen:

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