CMD- und Kiefergelenksbehandlung

Es beginnt mit der Frage, ob Sie überhaupt unter einer CMD leiden. Während vor einigen Dekaden noch kaum einer diese Abkürzung für „Cranio-Mandibuläre Dysfunktion“ kannte, wird der Begriff heute richtiggehend beworben. Das Dumme ist nur, dass die CMD zu Symptomen führen kann, die ebenso gut auch ganz andere Ursachen haben können und mit einer Fehlfunktion im Kausystem nichts zu tun haben! Wird dann z. B. eine Schiene angefertigt, so nützt sie im besten Fall nichts, im schlimmsten verursacht sie gar noch zusätzliche Probleme. Wenn eine Schiene nicht hilft, ist das auf der anderen Seite aber auch kein Beweis dafür, dass man keine CMD hat, denn darüber, wie eine solche Schiene anzufertigen und einzustellen ist, gehen die Meinungen erstaunlich weit auseinander!

Die Praxis wurde in den 50er Jahren von Dr. Walter Schöttl in Erlangen (Nordbayern) gegründet, einem Pionier und Autor der Gnathologie. Wir beobachten die Entwicklung hier daher schon über Generationen hinweg und Gesichtsbögen, axiografische Vermessungen, usw. sind uns nicht fremd, sondern da kommen wir her, so haben auch wir versucht, dieses Problem in den 70-er Jahren anzugehen! Heute stehen jedoch weniger Kiefergelenke in unserem Fokus, sondern Muskelfehlfunktionen, die in der Regel hinter CMD-Symptomen und auch Kiefergelenksproblemen stehen.

Rainer Schöttl brachte 1985 nicht nur seinen akademischen Grad aus den USA zurück (D.D.S. = Doctor of Dental Surgery), sondern auch diese neuen Erkenntnisse zur CMD Therapie, nach denen die Kiefergelenke nicht länger als Fehlkonstruktion der Natur dastehen, sondern erst dann auffällig werden, wenn sie den (Fehl-) Belastungen nicht länger standhalten können. Das verändert die CMD-Behandlung, denn im Vordergrund stehen nun nicht mehr Röntgenaufnahmen oder Vermessungen von Bewegungen, die durch den Zahnarzt geführt wurden, sondern die Lösung der chronischen Verspannung in Kaumuskeln und die Suche nach den wirklichen Ursachen.  

Ungünstig entwickelte Bisse – und leider manchmal auch solche, die erst durch spätere Eingriffe ungünstig eingestellt wurden – fordern der Muskulatur andauernde Kompensationen ab, bis sie chronisch verspannt, keine Ruhephasen mehr findet und schließlich schmerzt. Dies geschieht durch Reflexe gesteuert und meist ist sich der Betroffene dessen nicht bewusst, sondern spürt lediglich irgendwann die Auswirkungen dieser chronischen Verspannungen. Man mag diese Schmerzen dort verspüren, wo die Verspannungen sitzen, oder auch dort, wo es zu Fehlbelastungen kommt, z. B. in Kiefergelenken oder Zähnen. Jedoch treten gerade im Kopf nicht selten auch sogenannte „übertragene“ Schmerzen (Fachbegriff „myofasziale Schmerzen“) auf und dann wird es kompliziert, denn die Quelle liegt jetzt nicht dort, wo es schmerzt.  Im Vordergrund unserer Bemühungen steht daher, den Grund für diese Verspannungen aufzudecken. Dafür bedarf es neuer Vorgehensweisen und oft auch der engen Kooperation mit anderen Fachleuten (z. B. dem Institut für Neuromuskuläre Therapie im gleichen Haus).

Manches Gerät mag bei der CMD Behandlung hilfreich sein, aber ein Gerät alleine ist nie die Lösung, denn egal, wie intensiv es auch beworben wird, es bleibt nur ein Werkzeug. „Digital“ klingt modern und vielversprechend und doch ist es keine Magie, denn Computer sind nur so schlau wie die Programme, die für sie geschrieben werden. Nichts kann Wissen und Erfahrung ersetzen und keine Standardtherapie die Zeit zum Nachdenken. Jeder CMD-Patient bringt eine individuelle Mischung aus Belastungsfaktoren mit sich, die eines individuellen Ansatzes zur Lösung bedarf!

Unsere wichtigsten  Leistungen auf einen Blick:

©2023 Rainer Schöttl, D.D.S.(USA), Schuhstr. 35, D-91052 Erlangen. Impressum | Datenschutz